Lippe, 05. Mai 2021

Hannen/Möller: Antisemitismus entgegentreten – jüdisches Leben unterstützen

Zu einem offenen Dialog mit der nordrhein-westfälischen Antisemitismusbeauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Prof. Matitjahu Kellig, Vorstandsvorsitzender der
Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold, luden am Montag, dem 03.05.2021, die Landtagsabgeordneten Martina Hannen, Stephen Paul und die Freien Demokraten im Kreis Lippe mit ihrem Vorsitzenden Carsten Möller ein.

In ihren einleitenden Worten berichtete Sabine Leutheusser-Schnarrenberger von den alltäglichen Ressentiments gegenüber jüdischen Bürgerinnen und Bürgern und der Vielzahl der gegen Jüdinnen und Juden begangenen Straftaten. Der Antisemitismus wäre mit der Gründung der Bundesrepublik nicht verschwunden und immer Teil der Gesellschaft gewesen.

Professor Kellig, der sich seit einigen Jahren im Kreuzfeuer antisemitischem und extremistischem Hasses befindet, berichtete aus seinen jahrelangen Erfahrungen, diversen Ereignissen und wagte einen Ausblick in die Zukunft der jüdischen Gemeinde in Herford-Detmold. Er beobachte ein Zunahme eines offenen Antisemitismus und regte mehr Begegnungsräume zwischen den unterschiedlichen Kulturen an, um Vorurteile abzubauen und Klischees zu entlarven.

Stephen Paul, Sprecher für Religion und Kirchen der FDP-Landtagsfraktion, berichtete über die Arbeit der NRW-Koalition und stellte dabei besonders die Rolle von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und die damit verbundene Anstrengungen der Landesregierung im Kampf gegen den Antisemitismus heraus.

Als Moderatorin führte Martina Hannen, Abgeordnete aus dem lippischen Lage, durch die Diskussionsrunde und erarbeitete mit den Gästen ein gemeinsames Fazit: Glaubensgemeinschaften jedweder Couleur können und müssen gemeinsam arbeiten, um Hass und Ausgrenzung zu verhindern. Begegnungen untereinander und das Erleben der jeweiligen Alltagskultur sind die Schlüssel für einen erfolgreichen Kampf gegen den Antisemitismus. Daran anknüpfend regte Carsten Möller an, das Thema regelmäßig in politische Debatten einzubinden und zu debattieren, wie auch die Lokalpolitik dabei helfen kann, Antisemitismus entgegenzuwirken.