Düsseldorf, 10. Februar 2022

Hannen: Haupt- und Realschüler keine Schüler 2. Klasse

Zum Vorschlag der SPD-Landtagsfraktion eine Prämie von 25.000 Euro für Unternehmen je Ausbildungsplatz für Haupt- oder Realschulabsolventen zu zahlen, erklärt die Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion für schulische Berufs- und Weiterbildung, Martina Hannen:

„Dieser Vorschlag ist ein Schlag ins Gesicht für alle Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschulen und für die Betriebe, die seit Jahren diese Schülerinnen und Schüler erfolgreich durch die Ausbildung bringen. Die Forderung der SPD verstärkt vielmehr den Eindruck, dass nur das Abitur zähle und negiert die vielen Absolventen der Haupt- und Realschulen, die erfolgreich ihren Weg in der beruflichen Bildung gegangen sind und gehen. Den betroffenen Jugendlichen wird mit diesem Vorschlag vermittelt, dass man sie nur nimmt, wenn man dafür bezahlt wird. Das ist nicht das Bild, welches ich von Jugendlichen mit Haupt- und Realschulabschluss habe.

Schulen eine Prämie für die Vermittlung in eine Ausbildung nach der 10. Klasse zu zahlen, widerspricht meinem Verständnis von Schule. Unsere Bildungsstätten sind keine Ausbildungsplatzvermittlungsbetriebe, sondern sollen auf das spätere Arbeitsleben vorbereiten. Wenn Jugendliche die Schule nicht ausbildungsreif verlassen, muss das Problem in der Schule gelöst werden und darf nicht auf die Betriebe ausgelagert werden. Unternehmen, die Ausbildungsplätze anbieten, sind nicht die Reparaturbetriebe unserer Gesellschaft. Auf Grundlage der aktuellen Zahlen für das Jahr 2020 würde der Vorschlag der SPD 51.448 Ausbildungsverträge betreffen und 1.286.200.000 Euro kosten. Dieses Geld sollte besser zu einem früheren Zeitpunkt in die Schülerinnen und Schüler und die Schulen investiert werden. Diesen Weg geht die FDP-Landtagsfraktion seit 2017 konsequent und erfolgreich.“